Informationen für die Säuglingsernährung:


Stillen ist die natürliche Ernährung in der Neugeborenen- und frühen Säuglingszeit.

Muttermilch ist in ihrer Zusammensetzung die optimale Ernährungsform für eine gesunde Entwicklung und ein normales Wachstum des Kindes. Zusätzlich enthält sie wichtige Abwehrstoffe, die Ihr Baby gegen viele Krankheitserreger schützen (Nestschutz).

Gestillte Kinder haben ein deutlich geringeres Risiko, eine Allergie zu bekommen. Stillen ist weiterhin praktisch, da Muttermilch hygienisch unbedenklich, sofort verfügbar und richtig temperiert ist. Das Anlegen Ihres Kindes an die Brust ist vor allem wegen der intensiven emotionalen Bindung wichtig. Ihr Kind soll trinken, wann immer es danach verlangt, ein individueller Rhythmus wird sich nach kurzer Zeit einspielen. Ebenso soll Ihr Kind so viel trinken, wie es will, ein gestilltes Baby wird nicht zu dick. Ein alleiniges Stillen sollte nicht länger als 6 Monate durchgeführt werden. Außerdem reicht der Eiweiß- und Mineralstoffgehalt der Muttermilch bei alleinigem Stillen im zweiten Lebenshalbjahr nicht mehr aus.

Bei Infektionen der Mutter (HIV, Hepatitis B/C) besteht auch für das gestillte Kind ein Infektionsrisiko. Ebenso können mütterlicher Alkohol- und Nikotingenuss ein gestilltes Kind schädigen. Dies gilt auch für die Einnahme von bestimmten Medikamenten, hier ist jedoch im Einzelfall zu klären, ob gestillt werden darf oder nicht.

Mit dem 5.-6. Lebensmonat sollte erstmals eine Brust- oder Flaschenmahlzeit durch eine Löffelmahlzeit ersetzt werden. Begonnen werden sollte mit Karotten- oder Kartoffelgläschen, was nach und nach durch andere Gemüsesorten und Fleisch, sowie Obst- und Getreidebrei erweitert werden sollte. Am Ende des ersten Lebensjahres kann Ihr Kind bereits geeignete Speisen am Tisch essen.

Wenn in der Familie Allergien (Asthma, Heuschnupfen, Neurodermitis) bekannt sind, besteht auch beim Kind ein erhöhtes Allergierisiko. Hier ist ein ausschließliches Stillen für 6 Monate anzuraten. Ist Stillen in diesem Fall nicht möglich, wird eine sogenannte hypoallergene Nahrung oder HA-Milch empfohlen um das Risiko einer Allergie möglichst gering zu halten. Leider stellt diese Ernährungsform keinen hundertprozentigen Allergieschutz dar. Bei ausgeprägter Neurodermitis oder bekannter Kuhmilchunverträglichkeit kann eine kuhmilchfreie Ernährung notwendig sein.

Einseitige Kostformen oder Modediäten, wie rein vegetarisch (nur pflanzlich), lakto-vegetabile (pflanzlich, Milch, evtl. Eier), makrobiotisch (nur Getreide und Saaten) oder strenge Vollwertkost sind für Kinder, insbesondere Säuglinge nicht geeignet; sie können sogar Mangelernährungsschäden verursachen. Für das späte Säuglings- und Kleinkinderalter gilt, dass eine gemischte, ausgewogene Kost mit reichlich Obst und Gemüse für die Entwicklung des Kindes die beste Ernährungsform darstellt. Dies macht eine zusätzliche Gabe von Vitaminprodukten, Mineralien und Appetitanregern überflüssig. Die phantasievolle Darreichung der Speisen, das Vermeiden eintöniger Speisenfolgen und die Teilnahme an gewissen Esszeremonien,

z.B. gemeinsames Essen mit der Familie, sind von ähnlich großer Bedeutung wie die Nahrungsinhaltsstoffe selbst.